Der "Sachsenpapst",  Heinz Kohlisch heißt er.

In den 70er Jahren lernte ich über einen Nachbarn meinen Freund Heinz kennen. Es handelte sich damals bei uns um sog. Tauschpartner die mit Hilfe von Tauschmarken sich gegenseitig Modelle und Teile zuschicken konnten. Er lebte damals schon in Dresden, wo er als bekannter und begnadeter Modellbauer fungierte. Jetzt werden Sie sich fragen was das soll. Nun ja, es nutzte uns beiden sehr viel. Ich kam an die Motoren und Räder die er benötigte, er konnte bauen. Und so baute er jedes Modell fortan zwei Mal. Eins für jeden von uns Beiden. Und bei jedem Besuch in Dresden lernte ich mehr und mehr von ihm wie man baut. Und Sie werden es nicht glauben, unsere Freundschaft hält bis heute!

Hier erfahren Sie wie damals der Modellbahntausch zwischen der DDR und der BRD vor sich ging. Heute unvorstellbar, damals Bürokratismus pur! Und ja nichts falsches ins Paket legen weil sonst wurden die Zöllner komisch. Einen Katalog in Spur N ging garnicht. Aber in Spur H0, das war kein Problem denn da stand ja HO (Handelskette) drauf. Das kannte jeder Zöllner, schließlich kaufte er da jeden Tag. So etwas ist tatsächlich passiert!

Soweit die Anleitung, es folgen die Tauschmarken die noch  auf die Sendung zu kleben waren.

Wichtig: Marken auf die Rückseite kleben!

 

Und so habe ich mir vorgenommen seine Doubletten - welche ich heute mein Eigen nenne - hier vorzustellen.

 

Die sächsische Xer (S2/5) Kompletter Selbstbau. Die Federpuffer aus Kugelschreiberminen, der Kessel eine Papprolle. Alles übrige aus Messing. Steuerung aus angepaßten Pikoteilen, Getriebe selbst gebaut.

 

Sächsische VT, Hartmannlok, 1. Baulos. Fahrwerk, Getriebe und Steuerung aus Messing. Laternen aus Messing gedreht. Federpuffer ebenfalls aus Kugelschreiberminen.

 

Sächsische VT, Hartmannlok, 2,. Baulos. Erkennbar an den vorne abgeflachten Wasserkästen. Hier gilt dasselbe wie vor. Man beachte die unten am Führerhaus aufgehängte Rangierlaterne.

 

Sächsische XIV HT (spätere BR 75), das Modell hat - wie sein Vorbild - Bissell-Laufachsen.

 

 

Straßenbahn um die Jahrhundertwende, ein 10-Pfennig-Bausatz mit Selbstbaufahrwerk.

 

 

 

 

Eine Straßenbahndampflok wie sie um 1900 verkehrte bevor die Elektrifizeirung ihren Einzug hielt. Basis ist eine "schwarze Anna" von Fleischmann, herausgekommen ist ein wunderschönes Wechselstrommodell. Die Besonderheiten wie Federpuffer und sonstige Zurüstungen braucht man eigentlich nicht mehr zu erwähnen.

 

 

 

Es war einmal....ein Raimo-Bausatz. Dieser Satz dürfte vielen älteren Modellbahnern bekannt sein. Ich bekam ihn nicht zum laufen. Und auch hier sprang mein Freund Heinz helfend ein. Er konstruierte ein Getriebe mit passender Geschwindigkeit, ätzte eine bewegliche Steuerung und baute einen (von den 100 bei Conrad besorgten Bühler-)Motor(en) ein sowie einen  Rauchgenerator. Ein tolles Wechselstrommodell mit besten Laufeigenschaften.

 

Hier ist die Geschichte zu Ende.

 

 

 

 

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